Dein WARUM schafft dir den klaren Fokus
Kennst du deine Kontostände? Hast du die Werte und Ziele definiert? Auch das Leitbild? Sicherlich runzelst du jetzt die Stirn und denkst dir: „ja klar, natürlich kenne ich den Stand meiner Konten. Wir haben sogar ein Wertebild und die Ziele sind jedem im Unternehmen bekannt….“
Allerdings meine ich nicht die Kontostände deiner Bankkonten, sondern die deiner Lebenskonten. Mit Zielen meine ich nicht die Ziel in deinem Beruf oder Unternehmen, sondern dein eigenen incl. deiner Motivation dahinter. Die Frage nach dem WARUM. Warum DU eine bestimmte Sache, ein Ziel erreichen möchtest.
Gehörst du auch zu den Menschen, die im Unternehmen klare Ziele, Vorgaben, Meilensteine etc. haben, aber im privaten Umfeld sich keine wirklichen Gedanken gemacht haben was sie wollen und wo es hingehen soll?
Und Gedanken, dann häufig in die Richtung: „ja müsste mal machen, aber gerade keine Zeit“. Stellt sich bei dir eine gewisse Unzufriedenheit oder schlechtes Gefühl bzgl. einiger deiner Lebensbereichen ein?“ Etwa so: „Ok, mehr Sport wäre eigentlich schon klug, ja und die Familie kommt aktuell schon etwas zu kurz….“. Kommt dir bekannt vor?
„Die beiden wichtigsten Tage deines Lebens sind der Tag an dem du geboren wurdest,
und der Tag, an dem du herausfindest, WARUM!“(Mark Twain)
Klonen ist keine Lösung
Doch wie lösen? Nein, kein besseres Zeitmanagement wird dir dabei helfen. Zeit kannst du per se nicht managen. Jeder von uns hat exakt die gleiche Zeit zur Verfügung. Auch schneller arbeiten bringt dich nicht ans Ziel, nur in die nächste Notaufnahme. Aber was ist denn eigentlich dein Ziel bzw. sind deine Ziele?
Das ist abhängig von der jeweiligen Rolle in deinem Leben. Neben Unternehmer bist du auch noch Partner, Vater, Sohn oder Tochter, Vorstand im Verein, Freund/in, ….. All diese Hüte trägst du über den Tag verteilt und bei allen gibt es Erwartungshaltungen an dich gerichtet aber du selbst hast natürlich auch Vorstellungen, wie du in der Rolle agieren möchtest, was dir darin wichtig ist etc. Das alles unter einen Gesamthut zu bekommen und dabei noch ausgewogen, ausbalanciert zu sein ist keine kleine Aufgabe.
Mir selbst hat dabei geholfen, mir über meine Lebensbereiche und die Rollen darin Gedanken zu machen. Welche habe ich? Was ist mir da wichtig? Etc. Einfache Fragen. Doch auch nichts, was man einfach mal so in 1h macht. Man startet mit ersten Eckpunkten, dann kommt ein Denkprozess in Gang. Das ist wichtig. Man ergänzt, passt an etc. Ich war über das Ergebnis überrascht und kann nur sagen: Es lohnt sich! Wie auf dem Silbertablett: Klareren Fokus wo es für mich hingehen soll!
Das Modell der Lebensbereiche geht auf den iranischen Psychotherapeuten Nossrat Peseschkian zurück. Die Idee dahinter ist, dass es Bereiche gibt, die einen Menschen prägen und beeinflussen, ob und wie zufrieden jemand ist.
Ich habe das Modell so adaptiert, dass es für mich griffig ist, zu mir passt und daher folgende Bereiche definiert:
- Beruf und Finanzen
- Beziehung, Familie & Kontakte
- Körper & Gesundheit
- Ich, Sinn & Kultur
Was meine ich oben mit „griffig für mich“. Häufig findet man z.B. den Begriff der Spiritualität. Sprach mich nicht an, war mir zu abstrakt. Daher habe ich in meinem Bild den Begriff „ich, Sinn & Kultur“ bewusst gewählt. Ebenso habe ich die Inhalte darunter auf mich angepasst.
einfach.produktiver. Tipp
Benenne die Bereich so, dass sie zu dir passen, dass du mit den Begriffen etwas anfangen kannst. Nimm keine für dich abstrakten Begriffe, sondern welche die dein Bauchgefühl direkt ansprechen.
Denk auch darüber nach, ob du Bereiche anders gruppieren möchtest, du kannst auch noch 1-2 Bereich mehr aufnehmen (mach nicht mehr als 6-7 Stück, das wird einfach zu unübersichtlich).
Jeder Bereich ist mit ein paar Stichpunkten beschrieben, damit mir klar ist, was ich damit meine und auch welche Werte mir darin wichtig sind.
So finden sich unter dem Bereich „Ich, Sinn & Kultur“ erläuternde Punkte wie:
- Erfüllung, Selbstverwirklichung
- Spaß, Unterhaltung, Kultur
- Weiterbildung, Persönlichkeitsentwicklung
- Hobbies
- Lebensstil, Zukunftsfragen
Die Frage nach dem dahinterliegenden WARUM
Was will man denn wirklich? Was ist die dahinterliegende Motivation? Diese Fragen geben dir auch Klarheit darüber, was dir eben nicht wichtig ist, was du bleiben lassen kannst und solltest.
Wendet man die Frage nach dem WARUM auf die Lebensbereiche an, dann ergibt sich ein Gesamtbild über alle deine Lebensbereiche und Rollen. Es gibt dir Klarheit darüber, warum du etwas machst, machen möchtest oder machen solltest. Hier mal ein Beispiel wie das aussehen könnte:
Wo bist du im Dispokredit?
Am Anfang habe ich dich gefragt, ob du deine Kontostände kennst.
Stelle dir deine Lebensbereiche mal als Konto vor, das ins Plus aber auch ins Minus gehen kann. Wenn du jetzt mal ganz ehrlich für dich den Stand des jeweiligen Kontos einträgst, hast du ein extrem visuelles Bild, das dir zeigt, wo du im Minus bist. Du wirst Konten haben die im Plus sind. Doch du spürst direkt, dass dieser Stand für dich und deine innere Zufriedenheit zu gering ist. Auch wirst du Bereiche finden, bei denen dein Konto ggf. super gut steht oder sogar für deine Bedürfnisse viel zu hoch. Dann kannst du dich für die nächsten Vorhaben hier zurück nehmen.
Hoch spannend fand ich, dass ich dabei Rollen bei mir gefunden habe, die mir absolut unwichtig waren, die sind gar nicht mehr aufgetaucht. Es gab einfach kein warum für mich oder mein Umfeld dahinter. Ohne WARUM keine Motivation. Da macht auch keine Pseudohandlung Sinn. Also bleiben lassen. Sofort war Freiraum geschaffen!
Fazit
Mit der Betrachtung der Lebensbereiche und den Rollen schafft man sich Klarheit über das dahinter liegende WARUM. Was einem als Person – beruflich & privat – wirklich antreibt. Damit hat man einen Rahmen für sich geschaffen, der einen neuen Blick auf sich und sein tägliches Tun ermöglicht. Schwerpunkte kann man gezielt setzen, Dinge bleiben lassen, klaren Fokus in der Umsetzung setzen
Das Modell ist ein lebendes Modell, das sich im Kopf nach dem ersten Wurf entwickeln wird und muss. Man denkt über Bereiche nach, schärft, reduziert. Daraus leiten sich dann die nächsten Vorhaben, Ziele ab für die man jetzt auch klar erkennt, was und speziell auch WARUM man etwas erreichen möchte.
Hier im Beitrag habe ich dir einen ersten Überblick über das Thema und die Vorgehensweise in komprimierter Form gegeben, die du auch direkt so für dich umsetzten kannst. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest oder Hilfestellung bei der Definition für dich und deine Situation suchst, dann melde dich bei mir.
einfach.produktiver. Strategie
So kommst du in die Umsetzung
Ziel ist es, dass du dir über deine Lebensbereiche und Rollen bewusst wirst und was deine wirkliche Motivation ist einen bestimmten Zustand zu erreichen. So definierst du dir einen Rahmen, der dir einen klaren Fokus für dein Handeln und Umsetzen gibt.
1 Lebensbereiche festlegen
2 Lebensrollen identifizieren und zuordnen
Erstelle eine Liste der Rollen, die du im Leben einnimmst
3 Werte und Motivation
Definiere dir pro Lebensbereich das warum dahinter
3 Lebensrollen identifizieren und zuordnen
Ordne die Rollen deinen Warums in den Lebensbereichen zu
4 Adaptiere & Ergänze
Überprüfe ob das ein für dich stimmiges Bild ergibt und passe iterativ an
Karma-Guthabenpunkte sammeln:
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