Lesedauer 11 Minuten
einfach-produktiver Sparschwein

So vermeidest du, dass deine Kinder ihr Sparschwein für dich opfern

Der Titel mag dich etwas irritieren. Eine kurze Geschichte als Einleitung, dann wird es klar werden. Und wie viele Geschichten, fängt dies auch an mit …

Es war einmal …

Was hatte er immer für einen Spaß, wenn Peter (8) mit seinem Vater umher tollte. Wie oft hatten sie früher gemeinsam im Garten gespielt, sind auf Bäume geklettert, haben Wanderungen unternommen.

Doch seit der neuen Managementposition geht sein Vater sehr früh aus dem Haus, kommt oft sogar erst nach Hause, wenn Peter schon schläft. Dazu noch Tage, an denen sei Vater auf Geschäftsreisen ist und gar nicht da ist. Die gemeinsame Zeit ist rar geworden.

Eines Tage kam sein Vater überraschenderweise schon am Nachmittag nach Hause. Welch Überraschung. Peter strahlte über beide Ohren. Endlich mal wieder gemeinsam Abenteuer erleben. Doch die Freude hielt nicht lange, denn sein Vater kam nur nach Hause, um für eine kurzfristige Geschäftsreise seine Tasche zu packen. Zwei Stunden später musste er schon wieder weg sein.

„Wann kommst du wieder zurück?“ fragte er seinen Vater. „Morgen Abend bin ich wieder hier, versprochen“. Während sein Vater die Tasche packte, saß Peter auf dem Bett und grübelte. Plötzlich fragte Peter: „Wieviel verdienst du im Jahr?“

Der Vater schaut kurz hoch und meinte: „Da ich viel arbeite, verdiene ich auch viel, doch das ist eine so große Zahl, die kannst du dir noch nicht vorstellen“. Nach ein paar Minuten bohrte Peter nach: „Und wieviel in einer Stunde?“. Damit er die Fragerei möglichst schnell beendet bekommt antwortete der Vater einfach: „50$ die Stunde, warum fragst du?“

Wie der Blitz rannte Peter in sein Zimmer und kam mit seiner Spardose zurück, die er seinem Vater in die Hand drückte: „Ich hab da mein ganzes Taschengeld der letzten Monate gespart plus das Geld von Oma für das neue Fahrrad. Ich möchte gerne morgen Abend 2 Stunden bei dir buchen. Lass uns zusammen ins Kino gehen und Burger essen. Könntest du das für mich in deinem Kalender fest einplanen.

Und die Moral von der Geschicht …

Kein Moral von meiner Seite. Die spürst du eh.

Aber mal Hand hoch. Könnte dir das so oder so ähnlich auch passieren?

Geschäftstermine gehen nun mal eben vor, da muss die Familie halt jetzt zurück stehen“. Wenn du oder dein Umfeld damit klar kommt und alle zufrieden sind. Top. Weiter so. Dann nicht weiterlesen, spar dir die Zeit.

Falls du selbst aber ab und an spürst, dass da etwas oder jemand zu kurz kommt, dann könnte es schlicht daran liegen, WIE du deine Termine in der Woche verplanst.

Mach es wie früher auf dem Markt

Sicherlich trägst du dir deine Geschäftstermine in den Kalender ein, reservierst Zeit dafür. Stellst sicher, dass Termine eingehalten werden und nicht durch anderes verschoben werden müssen.

Machst du das auch für dich selbst oder für Zeiten mit deinen Lieben? Blockst du dir ganz gezielt (!) und bewusst Zeiten für dich, die Familie, Freunde etc, die genau so wichtig sind, wie deine Kundentermine? Klingt jetzt sehr „kühl und nüchtern“? Ist es aber nicht.

Totales Gegenteil. Es geht hier nicht um das stoische Einplanen von solchen Terminen, damit du dein Gewissen beruhigst. Definitiv nicht! Du solltest dir den Freiraum nehmen und solche Termine fest einplanen, da sie DIR wichtig sind.

Schau dir mal deine Lebensbereiche / Lebenskonten an. Wo fühlst du dich unzufrieden. Wo passt der „Kontostand“ nicht zu deiner Vorstellung? Wo würdest du gerne mehr Zeit investieren? Nimmst es dir aber nur lose vor bzw. du verschiebst solche Termine leicht(er), wenn berufliches dazwischen kommt? (mehr dazu findest du hier … Link)

Die Lösung

Blocke dir im Rahmen deiner Wochenplanung ganz gezielt Zeiten ein für diese Bereiche und plane erst dann andere Aktivitäten drum herum.

Also nicht zuerst den Kalender mit Geschäftsterminen „zu machen“, so dass keine Lücken mehr bleiben. Dann drauf schauen, resigniert die Schultern zucken und sich sagen „na diese Woche geht es halt nicht, bestimmt aber nächste Woche“. Klappt nächste Woche genau so wenig, garantiere ich dir. Ohne bewusste Einplanung wird das nichts. Nimm dir ganz gezielt mindestens einen Zeitblock für eines deiner Lebenskonten.

Ich höre dich: „Und was soll ich machen, wenn doch ein dringender Termin herein kommt?“ Kann passieren. Wird passieren. Garantiert.

Jetzt bist du aber in der Situation, dass du weißt WAS du durch die Annahme des neue Termin dafür eintauschst! Denn faktisch ist es ein Tauschgeschäft. Einen Termin für einen anderen. Tausche „Ausgehen mit meinem Partner“ gegen „Jour-Fix Meeting“. Wie früher auf dem Bazar.

Ein Beispiel

Tauschst du den eingeplanten „Kinoabend mit den Kids“ gegen die „Telefonkonferenz am Abend“ – von der du weißt, dass sie genauso gut auch am Folgetag satt finden kann. Diese Telefonkonferenz ist eh nur am Abend geplant, da nach 20h alle halt irgendwie Zeit hatten; keiner wollte widersprechen als der Vorschlag mit 20h kam. Weder wirklich wichtig noch dringend ist der Termin. Tauschen ja oder nein? Vermutlich wirst du in diesem Falle nicht tauschen.

Eben ein klassische Tauschgeschäft. Statt halbes Schaf gegen 8 Hühner, überlegst du ob du Termin A gegen Termin B tauschst. Passt der „Tauschkurs“ für dich oder du bist in Zugzwang, dann kannst du ja tauschen. Spricht ja nichts dagegen. Passt der Kurs nicht, dann wirst du vermeiden zu tauschen, bietest Alternativen für den hereinkommenden Termin an. Bei Preisverhandlungen machst du das ja exakt genauso, stimmt der Preis kommt das Geschäft zum Tragen, stimmt er nicht, dann nicht.

Fazit

Durch die bewusste Planung von Terminen für dich, deine Familie, dein Umfeld gibst du diesen Dingen eine Wichtigkeit für dich. Damit legst du auch direkt den „Tauschkurs“ für andere Termine fest. Jetzt bist du in der idealen Position abzuwägen. Tauschen oder nicht tauschen. Du gehst Terminzusagen wesentlich bewusster an. Wichtige Lebensbereiche oder Ereignisse/Vorhaben werden nicht zu Lückenfüllern in deinem Kalender und fallen nicht mehr hinten runter.

Tipp: Wenn du tauschst, dann lösche den ursprünglichen Termin nicht, sondern plane ihn direkt wieder neu ein.

  einfach.produktiver. Strategie

So kommst du in die Umsetzung

Ziel ist es, dass du dir bewusst Gedanken machst, an welchen Lebensbereichen du etwas ändern möchtest. Dein WARUM findest. Wenn dieses klar ist, planst du dir gezielt Termine für deine Vorhaben oder Personen in deinem Umfeld ein.

1. Überlege dir, welche Lebenskonten nicht ideal gefüllt sind
Wo bist du mit dem Stand unzufrieden? Wo möchtest du was ändern. Lies hierzu auch den Beitrag, wie du dein WARUM findest

2. Reserviere dir Zeit
Trage dir im Rahmen deiner Wochenplanung konkrete Terminblöcke für Aktivitäten in diese Bereiche ein.

3. Verteidige diese Termine wie Kundentermine
Mach dir den Tauschkurs bewusst. Was gibst du auf, was erhältst du dafür?

4. Überprüfe im Wochenreview, ob ein Tausch für dich gut war
Wenn du getauscht hast oder tauschen musstest, wie bist du damit umgegangen? Hast du direkt den Termin wieder eingeplant oder blieb er auf der Strecke? Ist der Bereich dir im Rahmen deiner Lebensbereiche und Konten wirklich wichtig.

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