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Einfach-Produktiver - Mind Wandering

Mind Wandering: Der Business-Hack der Erfolgreichen

Gähn… Die meisten von uns können es wahrscheinlich nicht mehr hören: „Wenn wir unsere Gedanken nicht ständig von der Arbeit abschweifen lassen und uns mehr konzentrieren würden, wären wir viel produktiver.“

Generell richtig! Fokus ist absolut wichtig, wenn wir an einer Aufgabe arbeiten. ABER! Fokus allein reicht nicht aus, um produktiv zu sein! Wer wirklich produktiv sein will, sollte regelmäßig und bewusst die Gedanken schweifen lassen. Klingt wie ein Widerspruch, ist es aber nicht

Um neue Ideen, bessere und kreativere Lösungen zu finden, müssen wir unsere Gedanken (gezielt) auf mentale Wanderschaft schicken. „Mind Wandering“ – also die Gedanken schweifen lassen – ist der Business Hack, den viele erfolgreiche Menschen gezielt einsetzen und damit erstaunliche Ergebnisse erzielen.

„Man sollte nie so viel zu tun haben, dass man zum Nachdenken keine Zeit mehr hat“

(Georg Christoph Lichtenberg, Physiker und Mathematiker)

Fokus allein reicht nicht aus, um produktiv zu sein

Ob im Beruf oder im Privatleben: Wir befinden uns fast ständig in einer reizgesteuerten, reizüberfluteten Umgebung, die uns von einer Ablenkung zur nächsten führt. Wer sich hier ungefiltert treiben lässt, hat am Abend schnell das Gefühl, viel getan, aber nichts erreicht zu haben. Die Lösungen lauten meist Ablenkungen vermeiden, mehr Konzentration, mehr Fokus.

Soweit auch korrekt. Aber selbst wenn wir es schaffen würden, den ganzen Tag hochkonzentriert zu arbeiten, wären wir noch lange nicht so produktiv wie jemand, der ab und zu nichts tut und seine Gedanken schweifen lässt. Denn seine Gedanken schweifen lassen ist wichtig, damit wir die Informationen, Eindrücke, Erfahrungen gedanklich aus- und einsortieren und Verbindungen zwischen ihnen knüpfen. Dieses „Aufräumen und Sortieren“ schafft nicht nur Zusammenhänge und Sinn, sondern auch geistigen Freiraum im Kopf.

Obwohl unser Gehirn zu enormen Leistungen fähig ist, steht ihm nur begrenzt Energie zur Verfügung. Dieses „Aufräumen und Sortieren“ schafft geistigen Freiraum im Kopf. Geben wir unserem Gehirn nicht regelmäßig die Möglichkeit, diesen notwendigen Prozess zu durchlaufen, fühlen wir uns nicht nur schnell müde und haben das Gefühl, den Aufgaben nicht mehr gewachsen zu sein. Uns fehlt dann auch der geistige Spielraum, um uns zu konzentrieren, Aufgaben zu bearbeiten und Lösungen für Probleme zu finden.

Ein Gehirn, das diesen notwendigen Prozess nicht durchlaufen hat, ist „verstopft“ und kann sich weniger gut konzentrieren. Wir werden anfälliger für Stress, Ablenkungen von außen, die Qualität unseres Denkens nimmt ab und wir werden letztlich unproduktiver.

Um wirklich produktiv zu sein, darf man sich nicht darauf beschränken, den Blickwinkel und den Fokus so eng wie möglich zu halten und von einer Aufgabe zur nächsten zu hetzen. Man muss seinem Gehirn auch Gelegenheit geben, Informationen und Ereignisse zu verarbeiten, indem man seine Gedanken bewusst schweifen lässt.

Gedanken schweifen lassen ist nicht das Gegenteil von Fokus

Wenn wir den Begriff „Gedanken schweifen lassen“ hören, dann verbinden wir das sehr schnell damit, dass unsere Gedanken bei der Erledigung einer Arbeit „ab“-schweifen oder gar „Tagträumen“.

Das Abschweifen der Gedanken ist ein Vorgang, der meist einfach passiert und den wir nicht bewusst steuern. So gehen wir voller Elan an eine Aufgabe, aber irgendwie ist die Konzentration nicht da und schon schweifen unsere Gedanken ab zum letzten Urlaubsort oder zur Party am Wochenende. Das ist unbewusstes Abschweifen. Oft merken wir erst sehr spät, dass unsere Gedanken abgeschweift sind und wir uns mit ganz anderen Themen beschäftigen. Dieses Abschweifen lenkt uns in der Tat von der eigentlichen Aufgabe ab und macht uns unproduktiv.

Gedanken schweifen lassen: Mind-Wandering als Werkzeug für den Alltag

Wenn wir aber unsere Gedanken gezielt und bewusst auf Wanderschaft schicken, hilft uns das, neue Lösungen zu finden, kreativer und auch produktiver zu werden. Das Schlüsselwort ist „bewusst“.

Beim gezielten Gedanken schweifen lassen kann man folgende Arten unterscheiden. Den „Capture Mode“ und den „Problem Crunching Mode“.

Im „Capture Mode“ schickst du deine Gedanken völlig frei auf die Reise, um zu erkennen, was dir alles (unbewusst) durch den Kopf geht. In diesem Modus beobachtest du, was dir alles in den Sinn kommt, welche losen Enden dich gedanklich umtreiben. Hilfreich ist, dir all die Dinge dabei in kurzen Stichworten zu notieren, damit die Gedanken nicht verloren sind und sie so aus dem Kopf sind.

Ich selbst nehme mir dafür ein bis zwei kurze Termine pro Woche, meist 15 Minuten. Dann suche ich mir einen ruhigen Ort, lasse meine Gedanken schweifen und warte, was an die Oberfläche meines Bewusstseins kommt. Seien es offene Aufgaben, Termine, aber vor allem gute Ideen: Wenn es mir wichtig erscheint, notiere ich mir kurz ein paar Stichworte, die ich später umsetze und bearbeite. Es ist wirklich erstaunlich, welche offenen Enden sich da ins Bewusstsein schieben, die sonst völlig verborgen bleiben.

Beim „Problem Crunching Mode“ nimmt man sich eine konkrete Frage oder Problemstellung vor und lässt die Gedanken um dieses Thema kreisen. Es geht darum, neue Zusammenhänge zu erkennen, Lösungsansätze zu finden, kreative Ideen zu entwickeln. Dies funktioniert sehr gut, da man sich nun bewusst Zeit nimmt, gezielt über ein Thema nachdenkt und es aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet.

Ich habe selbst festgestellt, dass ich dabei ganz neue, nichtlineare Lösungen für ein komplexes Problem finde. Diesen Modus nutze ich auch sehr gerne, wenn ich eine wichtige Entscheidung zu treffen habe. Dabei fallen mir meist noch weitere Optionen ein, die mir zuvor verborgen blieben. Durch das „In-Sich-Hineinhorchen“ finde ich auch schnell heraus, welche Optionen mir wirklich am besten gefallen. Das Erstaunliche für mich ist, dass ich oft Optionen verwerfe, die mir – vor dem Abschweifen der Gedanken – noch gut gefallen haben.

Mind-Wandering versus Fokus: Wie hängen sie zusammen?

Unser Gehirn ist mit zwei verschiedenen Netzwerken ausgestattet, die auf unterschiedliche Weise arbeiten. Die Unterscheidung in zwei Netzwerke wird verwendet, um die Funktionen und Zustände des Gehirns zu beschreiben.

Das „exekutive Netzwerk“ oder „Steuerungsnetzwerk“ (Englisch: „executive network“) ist für die bewusste Ausrichtung und Steuerung der Aufmerksamkeit verantwortlich. Dieses Netzwerk beschreibt die Funktionen oder Zustände des Gehirns, die mit Aufmerksamkeit, kognitiver Kontrolle, Planung und Entscheidungsfindung zusammenhängen. Das ist das Netzwerk, das Analysen, vertraute Muster, Ordnung und Vorhersehbarkeit mag.

Das „Standard-Netzwerk“ (Englisch: „default network“) arbeitet weitgehend im Unterbewusstsein und ist die interne Aufmerksamkeit, Selbstreflexion und mentale Simulation zuständig ist. Dieses Netzwerk beschreibt die Funktionen oder Zustände des Gehirns, die mit Ruheaktivität, Tagträumen und Selbstreflexion verbunden sind. Dieses Netzwerk liebt das Neue und die Kreativität.

Wenn wir unser „exekutives Netzwerk“ aktiviert haben, sind wir hochkonzentriert auf eine bestimmte Sache. Unsere Aufmerksamkeit ist genau darauf gerichtet. Als Bild kann man sich eine Taschenlampe vorstellen, deren Lichtstrahl sehr eng auf das Problem oder die Aufgabe gerichtet ist – also „laser scharf“. Stellt man sich das Gegenteil vor, also eine Taschenlampe, deren Lichtstrahl sehr breit gestreut ist, dann beschreibt dieses Bild sehr gut das „Standardnetzwerk“. Auf den ersten Blick scheint dieses „breit gestreute Licht“ nicht besonders hilfreich zu sein, aber genau das Gegenteil ist der Fall.

Unser Unterbewusstsein schafft Zusammenhänge und formt Ideen und Lösungen

Wenn wir unser Standard-Netz auf eine Gedankenreise schicken, durchforstet es Erfahrungen, Erinnerungen, Geschichte, bereits gefundene Lösungen für Probleme und Verbindungen. Unser Unterbewusstsein klickt sich dabei durch die riesige Sammlung von Gedanken, die tief in unserem Kopf vergraben sind. Es prüft, ob es eine sinnvolle neue Verbindung zwischen zwei Gedanken herstellen kann, dann die nächste Verbindung und so weiter, immer auf der Suche nach einer, die für die aktuelle Fragestellung besser oder sinnvoller eingesetzt werden kann. Finden wir neue Gedanken, ist das der berühmte „Heureka! Moment.

Diese neuen Verbindungen, Gedanken oder Ideen sind nicht das Ergebnis konzentrierten Denkens oder einer besonderen kreativen Begabung. Sie sind auch nicht vom Glück abhängig. Neue Einsichten werden von unserem Unterbewusstsein hervorgebracht, wenn es die richtige Gelegenheit zum Nachdenken erhält, wenn wir also unsere Gedanken bewusst schweifen lassen.

Fokus und Mind Wandering: Wie du das Beste aus beiden Welten nutzt

Das exekutive Netzwerk und das Standard-Netzwerk sind nie zum gleichen Zeitpunkt aktiviert. Die Forschung zeigt, dass unser Gehirn im Laufe des Tages ständig zwischen diesen beiden Netzwerken hin und her wechselt. Meistens schalten wir jedoch unbewusst auf das Standardnetzwerk um und unsere Gedanken schweifen ab. Dieser unbewusste Prozess lenkt uns von der eigentlichen Aufgabe ab. Leider bringt dieser unbewusste Wechsel des Netzwerks keine Vorteile. Unser Standardnetzwerk übernimmt die Kontrolle und unsere Gedanken schweifen ab und lenken uns von der Erledigung der Aufgabe ab.

Um Aha-Erlebnisse zu haben, neue Ideen und Lösungen zu finden, ist es notwendig, gezielt und bewusst zwischen den Netzwerken zu wechseln. Beide Netzwerke können hervorragend Hand in Hand arbeiten und uns helfen, produktiver und auch kreativer zu werden. Im Idealfall nehmen wir Informationen auf, wenn wir hoch konzentriert sind, und nutzen dann die Fähigkeiten unseres Standardnetzwerks, um diese Informationen mit bereits vorhandenen Erfahrungen, anderen Ideen und Gedanken neu zu verknüpfen.

Deshalb brauchen wir Phasen, in denen wir uns auf eine Aufgabe konzentrieren, aber auch Phasen, in denen wir uns ganz gezielt Zeit nehmen und die Gedanken schweifen lassen und so die Wechselwirkung zwischen den beiden Netzwerken nutzen.

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Die verborgenen Vorteile des Mind Wandering

Wenn du deinen Gedanken freien Lauf lässt, geschieht im Hintergrund eine Menge, was dir in vielerlei Hinsicht nützt. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile, die dir helfen können, Dinge und Situationen besser zu verstehen, kreativer zu denken, neue Lösungen zu finden und bessere Entscheidungen zu treffen.

Mind Wandering: Du schaffst Klarheit und schätzt damit Situationen besser ein

Jedes Mal, wenn du deinen Gedanken freien Lauf lässt, beginnt dein Gehirn, Verbindungen herzustellen und die Dinge aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Dieser Prozess hilft komplexe Zusammenhänge zu erkennen. Situationen erscheinen plötzlich in einem anderen Licht. Fragen lösen sich oft ganz auf oder bekommen durch die neuen Denkansätze eine neue Perspektive.

Durch regelmäßiges Mind Wandering fängst du an, unbewusst Klarheit zu gewinnen. Es ist, als würdest du einen Schritt zurücktreten und das große Ganze sehen – etwas, das in der Hektik des Alltags oft zu kurz kommt. Es ermöglicht dir, über deine Ziele und Pläne für die Zukunft nachzudenken, besser zu reflektieren, was du wirklich willst.

Mind Wandering: Bessere Entscheidungen dank neuer Perspektiven

Seine Gedanken schweifen lassen ist auch eine Art „mentale Zeitreise“, bei der du Vergangenes reflektierst und Zukünftiges antizipierst. Während du deinen Gedanken freien Lauf lässt, schaltest du den Autopiloten aus und öffnest dein Denken für neue Möglichkeiten. Du denkst unbewusst darüber nach, was als Nächstes passieren könnte, was du willst und wie du dich entscheiden solltest. Du bekommst eine bessere Perspektive auf die bestehende Situation und nutzt diese neue Sichtweise, um besser entscheiden zu können, welche Schritte du als nächstes gehen möchtest.

Mind Wandering: Der Shortcut zu mehr Innovation und kreativeren Lösungen

Kreativität entsteht durch das Verknüpfen von Ideen, die bereits in deinem Kopf existieren. Genau das passiert, wenn du deine Gedanken schweifen lässt. Denn so gibst du deinem Gehirn die Freiheit, neue Assoziationen zu bilden, die oft die Lösung für Probleme oder neue kreative Ideen sein können.

Bewusst seine Gedanken schweifen zu lassen, hilft dir dabei, Gedanken zu sortieren, alte Ideen neu zu kombinieren und kreative Lösungen zu entwickeln. In diesem Zustand tauchen Gedanken auf, die sonst verborgen geblieben wären, und Lösungsansätze treten in den Vordergrund.

Denn die besten Ideen entstehen oft dann, wenn man sie nicht aktiv sucht, sondern dem Geist Zeit und Raum gibt, die losen Enden miteinander zu verknüpfen. Dann stellen sich Geistesblitze und Aha-Momente fast automatisch ein.

Mind Wandering: Das Power-Tool der Erfolgreichen

Leonardo da Vinci, Jeff Weiner (CEO von Linkedin), Phil Knight (Nike), Bill Gates und viele andere haben eines gemeinsam: Sie planen gezielt Zeiten in ihren Tages- oder Wochenablauf ein, in denen sie keine Meetings haben und nutzen diesen Freiraum, um ihre Gedanken bewusst schweifen zu lassen.

Während der Arbeit am Letzten Abendmahl war Leonardo da Vinci dafür bekannt, die Arbeit unerwartet zu unterbrechen. Manchmal verbrachte er einen halben Tag ohne einen einzigen Pinselstrich, in Gedanken versunken. Seinen Auftraggebern gefiel das nicht, denn für sie sah es so aus, als würde er nur faulenzen.

Doch wie Historiker herausgefunden haben, überzeugte er seine Auftraggeber mit folgender Erklärung: „Die größten Genies erreichen manchmal mehr, wenn sie weniger arbeiten, weil sie in ihrem Kopf nach Einfällen suchen und diese zu perfekten Ideen formen. Was der Verstand erdacht hat, setzen die Hände in die Tat um.“ Mit anderen Worten: Nicht arbeiten (aber denken) ist immer noch Arbeit, und zwar ein sehr wichtiger Teil davon.

Jeff Weiner, CEO von LinkedIn, ist dafür bekannt, dass er „nichts“ in seinen Kalender einträgt, was seiner Meinung nach „absolut notwendig“ ist, um seine Arbeit zu erledigen.

Er plant fast täglich bis zu zwei Stunden freie Zeit in seinem Kalender ein. Diese einfache Praxis hat er entwickelt, als er vor lauter Meetings kaum noch Zeit hatte, das zu verarbeiten, was um ihn herum passierte. Was wie Luxus klingt, ist für ihn eine der wertvollsten Methoden, um produktiver zu sein. Anstatt seinen ersten spontanen Gedanken zu einem Thema zu folgen, nutzt er die Zeit, um seine Gedanken schweifen zu lassen. So kann er die Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln gründlich durchdenken und neue, bessere Lösungen finden.

Phil Knight, Mitbegründer von Nike, hatte in seinem Büro einen Stuhl, der nur zum Nachdenken da war. Er hatte sich also nicht nur die nötige Zeit genommen, sondern einen eigenen kleinen Ort geschaffen. Der Stuhl diente in diesem Fall als sogenannter „Anker“. Sobald er ihn benutzte, war klar: Die Gedanken frei schweifen lassen und darauf achten, was einem zu einem Thema einfällt. Das ist eine tolle Idee, die auch leicht umzusetzen ist. Wahrscheinlich werden sich die wenigsten einen Sessel hinstellen wollen, der ausschließlich dazu dient, die Gedanken schweifen zu lassen. Aber sich gezielt auf einen bestimmten Sessel zu setzen und dort über Dinge nachzudenken, wird helfen, den Denkprozess in Gang zu setzen.

Jack Welch, der ehemalige CEO von GE, machte es sich noch einfacher. Er hatte in seinem Büro keinen Sessel zum Nachdenken, sondern verbrachte jeden Tag eine Stunde damit, „einfach aus dem Fenster zu schauen“. Vermutlich hat er dabei nicht auf belebte Straßen geschaut, denn das hätte vermutlich zu viel Ablenkung geboten. Ich selbst kann es nur empfehlen regelmäßig aus dem Fenster in die Natur zu blicken. Es eröffnet völlig neue Gedanken.

  einfach.produktiver. Tipp

Spaziergänge in der Natur eigenen sich hervorragend, um seine Gedanken schweifen zu lassen. Warum das so ist, wie das einfach in deinen Tagesablauf einzubinden ist und warum gerade der Aspekt Natur dabei wichtig ist habe ich im Blog-Artikel Wie dich ein Spaziergang stressfreier, kreativer und produktiver macht beschrieben. Schau einfach mal rein.

Bill Gates packt zweimal im Jahr seine Koffer (wahrscheinlich lässt er sie packen) und verabschiedet sich für jeweils eine Woche aus dem Tagesgeschäft. Komplett offline, kein Handy, keine E-Mails, keine Meetings. Dafür schwer bepackt mit einem Stapel sorgfältig ausgewählter Lektüre, die er mit in seine Hütte am See nimmt. Er liest. Lässt wirken. Und denkt nach.

Seit Anfang der 90er Jahre nutzt Gates diese – wie er sie nennt – „Think Weeks“, um dem Alltag zu entfliehen und seine größten und kreativsten Überlegungen anzustellen. Er selbst beschreibt diese Wochen so: „Think Week is a time when I can be creative and push my own thinking. It’s a time to step outside the day-to-day demands of my job and really focus on the big picture.“

Die Idee einer “Think Week” mag so klingen, als sei sie nur etwas für CEOs mit privatem Hubschrauber, eigenem Koch und einer passenden Hütte am See, aber letztlich kann sie jeder machen. Es muss ja nicht gleich eine Woche sein. Denn egal, ob man sich zwei Stunden am Tag, zwei Wochenenden im Jahr oder auch nur eine Viertelstunde jeden Morgen Zeit nimmt: Wichtig ist, dass man sich in seinem hektischen Leben Zeit nimmt, um die Gedanken bewusst schweifen zu lassen.

Eine Praxis, die ich selbst anwende: In den ersten zwanzig Minuten des Tages lasse ich meine Gedanken einfach schweifen. Während ich früher oft gleich nach dem Aufwachen meine E-Mails gecheckt oder die Nachrichten des Tages gelesen habe, bleibe ich jetzt einfach bewusst liegen und lasse meine Gedanken schweifen. Das gibt mir nicht nur Orientierung in wichtigen Fragen, sondern erweitert auch meinen Blickwinkel auf bestimmte Themen und schafft neue Ideen für die Zukunft.

Fazit: Mind Wandering – Die Erfolgsstrategie für smarte Macher

Gedanken schweifen zu lassen wird oft als mangelnde Konzentration missverstanden. Dabei ist bewusstes Gedankenwandern viel mehr als ein flüchtiger Moment der Unaufmerksamkeit.

Indem du das Abschweifen deiner Gedanken gezielt in deinen Alltag einbaust, nutzt du die volle Kapazität deines Gehirns. Mind Wandering ist ein aktiver Prozess, der dir hilft, innovative Ideen zu entwickeln und kreative Lösungen zu finden.

Durch gezieltes Mind Wandering werden Situationen und Probleme aus neuen Blickwinkeln betrachtet und Themen intensiver durchdacht. Das schafft Klarheit und führt zu besseren Entscheidungen.

Lass deine Gedanken frei wandern und nutze die Impulse, die dabei entstehen. So machst du dein Unterbewusstsein zu einem wertvollen Verbündeten und entdeckst das volle Potenzial, das in diesen Momenten verborgen liegt.

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