Lesedauer 11 Minuten
Einfach Produktiver Mehr Fokus durch weniger

Fokus einfach gemacht: Mehr erreichen durch „bleiben lassen“

Von überall prasselt es auf uns ein: sei der/die Beste, sei schneller, spring höher und weiter, sei reicher, beliebter, gesünder, glücklicher. Das ist schon fast zwanghaft, wie wir immer weiter auf diese total unrealistische Erwartungshaltung getrimmt werden. Mit dem Ergebnis, dass wir uns verzetteln und keinen Fokus haben. Social-Media sei Dank!

Wenn alles gleich wichtig ist, dann ist das kein Fokus

Scroll mal durch deinen Instagram, Facebook oder was auch immer Feed und schau dir die Beiträge der anderen so an. Ein Leben ist dort toller, aufregender als das andere:

Vor dem Frühstück natürlich eine Yoga Einheit plus Power-Down-Meditation gemacht. Das Frühstück selbst total stressfrei im Garten mit der gesamten Familie und nur mit heimisch, biologischen Lebensmittel, die einen garantiert hohen Energieschub verleihen. Idealerweise gerade frisch aus dem eigenen Hochbeet geerntet.

Danach schwingst man seinen durch 6-mal die Woche Cross-Fit Training gestärkten Astralkörper auf das neueste von neuen Superbikes. Schnell noch– wie jeden Tag – eine kleine Blume (eben erst noch gepflückt) für deinen Partner hervorgezaubert und dann geht es per high-tech-Rad über die 30km zum absoluten Traumjob.

Am innenarchitektonisch optimierten Arbeitsplatz nur unfassbar wichtige und motivierende Aufgaben, die täglich dazu beitragen, dass die Welt besser und besser wird. Alternativ hat man statt den Super-Bike besser doch den eigenen (natürlich absolut umweltverträglichen) Hubschrauber verwendet, den man selbstredend dazu nutzt, noch schnell ein paar Herzen an den Himmel zum Abschied seiner Liebsten zu zeichnen – so viel Zeit hat Mann/Frau von Welt doch immer.

Merkst du was? Wenn du das so siehst und liest, im weiten www, dann erkennst du ganz schnell genau (nur) die Dinge, die bei dir nicht so sind.

Dein Kopf sagt sich dann: das wäre cool, muss ich machen und das ist ist wichtig, das sollte ich auch machen und auch das und nicht zu vergessen auch das!

Eine Art Endlosschleife, die dazu beiträgt, dass mindestens deine to-do Liste immer länger wird und du am Ende total frustriert drüber bist, da faktisch keiner der Punkte auch nur ansatzweise umgesetzt werden konnte.

Und nur, weil wir oftmals einem Hochglanz-Social-Media-Gauckel-Profil glauben, aus dem wir dann eifrig die Dinge herauspicken, die wir „auch noch machen wollen/sollten“ – zusätzlich zu all den Vorhaben, die wir eh schon aktiv treiben.

Der größte Feind des Guten ist des Guten zu viel.

(Deutsches Sprichwort)

Ohne Fokus ist Scheitern vorprogrammiert

Dass ganz viele Dinge, die oben genannt sind (gute Ernährung, regelmäßig Sport, …) richtig sind, steht völlig außer Frage. Das Problem entsteht dann, wenn wir allen (!) diesen Dingen eine maximale Bedeutung einräumen. Wenn wir versuchen, alle Aktivitäten in unseren Tag unterzubringen. Oder weil wir sie nur machen, weil wir glauben sie machen zu müssen und so zusätzlich unter Stress setzen.

So wird das kläglich scheitern, schlechtes Gewissen und schlechte Laune vorprogrammiert. Am Ende des Tags oder der Woche die Erkenntnis, dass man noch nicht mal das erreicht, was essentiell ist. Ganz schweigen von all den großartigen Dingen die andere so locker in Social-Media machen (bzw. uns weismachen wollen).

Damit trudeln wir immer weiter die mentale Gesundheitsspirale hinab und haben letztlich nur mentalen Stress, der uns dann wieder so belastet, dass wir am Ende nur noch weniger schaffen.

Fokus bedeutet Streuung vermeiden

Die Lösung ist Fokus! Mit Fokus schaffst du es deine Energie und Zeit auf genau die Dinge auszurichten, die für dich wichtig sind, die du voranbringen willst.

Stell dir Fokus wie den Lichtstrahl einer Taschenlampe vor. Wenn du den Strahl fokussiert auf einen kleinen Durchmesser einstellst, dann wird dieser sehr hell erleuchtet sein. Die Energie geht gebündelt auf diese Stelle. Bezogen auf deine Aufgaben: du wirst diese deutlich schneller und besser umsetzen, bist zufrieden mit dem Ergebnis, hast Zeit gewonnen. Zufriedenheit

Je breiter der Lichtkegel, desto weniger Energie pro Fläche, desto dunkler bis zu einem Punkt, wo man faktisch nur noch Umrisse erkennt. Bezogen auf deine Aufgaben: die Umsetzung wird langsamer und schlechter geschehen, du bist mit den Ergebnissen nicht zufrieden, viele Aufgaben verzögern sich oder bleiben komplett liegen. Unzufriedenheit.

Daher: Stelle deine Fokus-Taschenlampe auf einen kleineren Lichtkegel ein und vermeide so Streuung

Ich höre dich sagen: „Ja, das kling ja ganz nett und einfach, aber …“.

So geht Fokus setzen einfach

Warum sich viele mit Fokus setzen schwer tun?

Der Schlüssel dafür, dass du am Abend entspannt auf den Tag zurückblickst und zufrieden bist besteht eben nicht darin, sich 1001 Dinge aufzuladen und in allen Bereichen aktiv zu werden.

Weniger ist mehr. Denn sonst hast du dich am Ende nicht nur verzettelt, sondern bald auch komplett körperlich und mental aufgerieben.

Eine typische Anleitung dazu klingt so: „such dir einfach die 3-5 Dinge raus, die dir wichtig sind und schon hast du deine Fokusthemen“. Liest sich gut, schaffen aber viele nicht. Denn meist beginnt hier das Problem. „Was will ich denn eigentlich? Da muss ich ja erst Mal über mein Leben und so nachdenken,  …..“

Genau hier bleiben viel stecken, denn sie tun sich damit schwer, genau diese wichtigen (!) Punkte in ihrem Leben zu definieren. Wie man das doch schafft kannst du hier nachlesen Blog: Dein Warum schafft dir einen klaren Fokus

Fokus setzen aus der anderen Richtung

Jetzt kann man sich auch von der anderen Richtung nähern. Statt die Dinge zu definieren, die wichtig sind, sucht man nach den Dingen, die nicht so wichtig sind. Sich die vielen nicht-wichtigen Nebensächlichkeiten zu anzuschauen, das geht deutlich leichter von der Hand.

Das ist eine super Liste von Aktivitäten, bei denen man weniger machen kann/ möchte (Schritt 1) oder die man bleiben lassen kann (Schritt 2). Klingt schrägt, doch genau hier haben manche Menschen ein schnelleres Erfolgserlebnis.

Schritt 1: Mehr Fokus durch „weniger höher, schneller, weiter“

Warum muss alles immer besser oder von allem mehr sein? Reicht es nicht auch schon so wie man bestimmte Dinge aktuell macht? Vielleicht reicht sogar viel weniger?

Ein Beispiel: Statt dich z.B. mit deiner eigenen Vorgabe „5-Mal-Sport-die Woche“ unter Druck zu setzen. Bisher hast du das selbst bei bester Planung nie mehr als 2-mal die Woche geschafft. Ergebnis: jedes Mal ein schlechtes Gewissen, Unzufriedenheit über das Nicht-Erreichte, mentaler Stress.

Bau den Stress ab: fokussiere dich auf 2-mal Sport, das schaffst du gut einzuplanen und auch durchzuführen. Ergebnis: ein gutes Gefühl, keinen mentalen Stress.

Andere Beispiele:

  • Muss die Gartenhecke wirklich präzise geschnitten sein?
  • Muss wirklich jeder Raume im Hause jede Woche geputzt werden?
  • Muss ich wirklich in jedes Meeting rennen?
  • Muss das Essen für Gäste wirklich immer aus x Gängen bestehen?
  • Muss ….

Bestimmt fallen dir noch jede Menge Beispiele ein, wo du dich nicht durch „höher, schneller, weiter“ treiben lassen solltest und bestimmt hast du gleich eine ganze Liste von Beispielen, bei denen du mit weniger auskommst.

Schritt 2: Mehr Fokus durch „bleiben lassen“

Reduktion wie bei Schritt 1 ist der Anfang, jetzt geht es gleich weiter und damit ergänzt sich der Schritt 2 „bleiben lassen“ perfekt.

Wo gibt es Vorhaben, Aufgaben etc. die dir eigentlich nicht wichtig sind. Das können Dinge sein, die du nur machst, weil „MAN das halt so macht“; „weil das ALLE“ machen“ (glaub bitte nicht dem Social-Media Getue!) „weil MAN das von dir erwartet“ oder „weil du das schon immer gemacht hast“ etc.

Hinterfrage doch mal deine ganzen Vorhaben und Aufgaben unter diesem Gesichtspunkt und dann streiche raus, was überflüssig ist! Das generiert dir im Handumdrehen Freiraum.

Fokus durch „weniger ist mehr“ –  Fazit

Seinen eigenen Fokus zu setzen und damit die Dinge zu definieren die einem wichtig sind, ist für viele gerade am Anfang recht schwierig.

Durch den Ansatz sich die Dinge vor Augen zu führen, die unwichtig sind, schafft man es sehr einfach und auch schnell dennoch seinen Fokus – eben indirekt – zu setzen. Die unwichtigen Dinge findet man einfacher und es fällt auch vielen leichter, dort zu reduzieren oder gleich bleiben zu lassen. Damit hat man einen schnellen Hebel, um mehr Freiraum zu schaffen. Für die nun noch verbliebenen Dinge hat man jetzt mehr Zeit und wird diese damit besser, einfacher und schneller umsetzen können.

  einfach.produktiver. Strategie

So kommst du in die Umsetzung

Durch Reduktion „weniger ist mehr“ und „bleiben lassen“ schaffst du dir direkt mehr Fokus, damit du mehr Zeit für die Dinge hast, die dir wichtig sind.

1. nicht „höher schneller weiter“
Überprüfe deine Aufgaben dahingehend, ob du dich in einer Aufwärtsspirale befindest, du ständig versuchst noch besser zu sein, noch mehr zu machen und du dich somit unter Druck setzt bzw. gesetzt fühlst? (ggf. durch Social-Media, Erzählungen von anderen, Erwartungshaltungen, .. etc.). Schalte hier bewusst einen Gang runter, wenn dir die Vorhaben nicht wichtig sind.

2. weniger ist mehr
Wo erledigst du Aufgaben, bei denen es auch absolut ausreichend wäre, dass du weniger Energie einfließen lässt. Nimm dir hier weniger vor, setzt deine eigene Messlatte runter.

3. bleiben lassen
Welche Aufgaben kannst du bleiben lassen? Welche Aufgaben sind dir eigentlich egal, die du aber immer wieder (warum auch immer) machst? Das sind tolle Themen / Aufgaben die du direkt streichen kannst. Höre mal in dich rein, warum du diese Aufgaben machst und wenn das kein wirklich guter Grund ist, dann lass diese bleiben.

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