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Einfach-Produktiver - Probleme im Schlaf lösen

Probleme lösen im Schlaf: Lass dein Gehirn die Nachtschicht übernehmen 

Die Versuchung ist groß, eine Nachtschicht einzulegen, aber es gibt eine bessere Lösung: Schlaf darüber! Denn dein Unterbewusstsein arbeitet auch im Schlaf weiter – und das kannst du gezielt nutzen. Wenn du das nächste Mal an einer Herausforderung festhängst, versuche, das Problem bewusst mit in den Schlaf zu nehmen. Schreibe es auf, bevor du schlafen gehst. Denn wie Thomas Edison so schön sagte:

„Gehe niemals schlafen, ohne deinem Unterbewusstsein einen Auftrag zu erteilen.“

(Thomas Edison )

Geheimwaffe Schlaf: Wie deine Träume Probleme knacken

Die Idee ist einfach: Nimm dir vor dem Schlafengehen ein paar Minuten Zeit und schreibe das Problem auf, das dich beschäftigt. Formuliere es so konkret wie möglich und geh dann einfach schlafen. Während dein Körper sich erholt, arbeitet dein Gehirn im Hintergrund weiter an dem Problem oder der Frage – mit überraschenden Einsichten am nächsten Morgen. Oft wachst du am nächsten Morgen mit einem „Aha-Moment“ auf, also mit Lösungen, Ideen oder Möglichkeiten, die dir vorher nicht in den Sinn gekommen wären. Gewöhne dir an, mit einem ungelösten Problem ins Bett zu gehen.  Du wirst sehen, dass sich Lösungen oft wie von selbst einstellen.

Warum können wir im Schlaf so leicht Probleme lösen?

Warum funktioniert das eigentlich so gut? Hier kommen zwei spannende psychologische Phänomene mit ins Spiel:

Der Zeigarnik-Effekt: Dieses Phänomen besagt, dass unser Gehirn offene, ungelöste Aufgaben besonders gut im Gedächtnis behält. Lässt man ein Problem bewusst „offen“, versucht das Unterbewusstsein, Aspekte der Frage oder des Problems mit anderen Gedanken, Erfahrungen und Eindrücken zu verknüpfen und so das „offene Ende“ zu schließen – auch im Schlaf.

Die Macht der Träume: Deine Träume in der Nacht ähneln neurologisch den sogenannten Tagträumen, also wenn man seine Gedanken (gezielt) schweifen lässt. Dein Gehirn durchforstet unbewusst Informationen, um neue Verbindungen herzustellen und neue Einsichten zu gewinnen. Wer seine Gedanken schweifen lässt, schafft Raum für kreative Problemlösungen. Viele Menschen nehmen sich tagsüber zu wenig Zeit, um ihre Gedanken gezielt schweifen zu lassen und so in Ruhe über Probleme nachzudenken. Da das Gehirn aber nachts ähnliche neurologische Netzwerke aktiviert, kann man die nächtliche Ruhephase gezielt dafür nutzen und Probleme eben im Schlaf lösen.

Durch diese beiden Phänomene ist es möglich, Probleme im Schlaf zu lösen: Wenn man sich also vor dem Schlafengehen ein Problem aufschreibt, bleibt es im Kopf aktiv und das Gehirn arbeitet unbewusst daran.

  einfach.produktiver. Tipp

Gedanken schweifen zu lassen wird oft als mangelnde Konzentration missverstanden. Mind Wandering ist aber eine tolle Methode die dir hilft, innovative Ideen zu entwickeln und kreative Lösungen zu finden. Was das für Vorteile hat und wie einfach das im Tagesgeschäft geht, habe ich im Blog-Artikel Mind Wandering: Der Business-Hack der Erfolgreichen beschrieben. Schau doch mal rein.

Warum dein Gehirn unerledigte Dinge liebt: Das Geheimnis des Zeigarnik-Effekts

Der Zeigarnik-Effekt wurde 1927 von der russischen Psychologin Bluma Zeigarnik entdeckt. Sie beobachtete, dass sich Kellner in Restaurants die Bestellungen so lange gut merken konnten, bis der Gast bezahlt hatte. Danach schienen die Bestellungen wie aus dem Gedächtnis gelöscht. Zeigarnik untersuchte dieses Phänomen weiter und fand heraus, dass unser Gehirn ungelöste Aufgaben länger behält als erledigte und sich mit diesen offenen Enden beschäftigt. Solange diese Enden offen sind, bleibt das Problem im Fokus des Gehirns. Sobald es gelöst ist, wird es „abgelegt“ und verliert an Bedeutung.

Dieses Phänomen begegnet uns ständig im Alltag: Serien, die mit einem Cliffhanger enden oder Werbekampagnen, die nur ein Logo zeigen und neugierig machen – all das nutzt den Zeigarnik-Effekt, um uns bei der Stange zu halten.

Warum unerledigte Aufgaben dein kreativer Turbo sein können

Offene Enden können Fluch und Segen zugleich sein. Wer kennt das nicht: Ein ungeklärter Streit mit einem Kollegen beschäftigt uns oft stundenlang und es fällt uns schwer, uns auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Zu erledigende Aufgaben versuchen wir uns zu merken und belegen so mit einem offenen Ende wichtigen Arbeitsspeicher im Gehirn, der uns dann nicht mehr für kreatives Arbeiten zur Verfügung steht. Denn in beiden Fällen ist das Gehirn damit beschäftigt, offene Enden immer wieder in den Fokus der Gedanken zu rücken. Um konzentriert arbeiten zu können, ist es wichtig, solche offenen Enden zu schließen, um den Kopf frei zu bekommen und produktiver arbeiten zu können.

Offene Enden können einerseits stressen und von anderen wichtigen Dingen ablenken. Wenn es aber um kreative Problemlösungen geht, sind offene Enden ein wahres Geschenk – wenn man sie richtig nutzt! Sie bieten dem Unterbewusstsein den perfekten Nährboden, um weiter an Problemen zu arbeiten. Der Trick ist, diese offenen Enden gezielt zu nutzen, um in der so genannten „Inkubationsphase“ – also der Phase, in der dein Gehirn ohne bewusste Anstrengung arbeitet – kreative Lösungen zu finden.

So löst du Probleme im Schlaf Dank des Zeigarnik-Effekt

Doch wie kann man den Zeigarnik-Effekt gezielt nutzen, um kreativ produktiver zu werden? Anstatt stundenlang über einem Problem zu grübeln, brichst du an dieser Stelle das Nachdenken ab und nutzt deine bisherigen Gedanken als offene Enden als Futter für dein Unterbewusstsein. Auch wenn du nicht aktiv über das Problem nachdenkst, arbeitet dein Gehirn „im Hintergrund“ weiter daran. Dein Unterbewusstsein verknüpft die losen Enden und bringt sie zusammen, indem es Verbindungen zu anderen Gedanken, Erfahrungen oder Eindrücken herstellt, während du dich mit anderen Dingen beschäftigst, spazieren gehst oder eben schläfst.

Diese Technik mag nicht besonders sinnvoll erscheinen, aber gerade in Momenten der Zerstreuung entstehen oft unerwartete, oft brillante Ideen und Lösungen. Also: Nimm ein ungelöstes Problem mit ins Bett.

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Die 10-Minuten-Formel für geniale Ideen und kreative Lösungen

Napoleon Hill sagte einmal: „Dein Unterbewusstsein arbeitet ununterbrochen, während du wach bist und während du schläfst.“ Tatsächlich ruht das Unterbewusstsein nie – es reguliert lebenswichtige Funktionen wie Herzschlag, Blutkreislauf und Verdauung. Außerdem hat es die Fähigkeit, Antworten auf deine Probleme zu finden, auch wenn du dir dessen nicht bewusst bist. Das Ziel ist also, das Unterbewusstsein bewusst zu lenken, um Verbindungen und Lösungen für deine Projekte und Probleme freizusetzen. Hier sind zwei einfache 10-Minuten-Routinen, die dir helfen können, diese Prozesse zu aktivieren – vor dem Schlafengehen und direkt nach dem Aufwachen.

Kreative Ideen und Lösungen leicht gemacht: 10 Minuten vor dem Schlafengehen

Diese kleine Routine folgt dem Rat von Thomas Edison, dem unermüdlichen Erfinder, der nach eigener Aussage nie schlafen ging, ohne seinem Unterbewusstsein eine Aufgabe zu stellen. Und genau das solltest du tun, wenn du wieder einmal bei einer wichtigen Frage oder einem Problem nicht weiterkommst.

Nimm dir vor dem Schlafengehen zehn Minuten Zeit, um über das Problem nachzudenken, das du lösen möchtest. Überlege dir verschiedene Fragen dazu und schreibe sie so konkret wie möglich auf. Es reicht, wenn du 2-3 klar formulierte Fragen hast. Oft reicht sogar eine aus. Wichtig ist, dass du diese Fragestellung aufschreibst. Dazu reicht ein Post-it, das du auf deinen Nachtisch klebst. Je klarer und spezifischer deine Fragen sind, desto besser kann dir dein Unterbewusstsein die Antworten liefern, die du suchst.

Diese „Aufträge“, wie Edison sie nannte, regen dein Unterbewusstsein an, während du schläfst. Das setzt den Prozess in Gang, dass dein Gehirn aktiv nach neuen Verbindungen zu anderen Gedanken und Erfahrungen sucht, um diese offenen Enden zu schließen.

Du wirst überrascht sein, wie oft du am nächsten Morgen mit klarem Kopf und frischen Ideen aufwachst. Manchmal hast du sogar einen echten „Aha“- oder „Eureka“-Moment, in dem dir die Lösung wie von selbst einfällt.

And now? Sleep well!

Kreative Ideen und Lösungen leicht gemacht: 10 Minuten nach dem Aufwachen

Oft wachst du schon mit einer Lösung oder vielen neuen Ideen auf. Aber du kannst die neu gewonnenen Erkenntnisse direkt weiter nutzen, um zusätzliche Impulse zu erhalten. Dabei machen wir uns zunutze, dass unser Gehirn direkt nach dem Aufwachen besonders aktiv und kreativ ist, wie wissenschaftliche Studien gezeigt haben.

Anstatt also wie die meisten Menschen sofort auf dein Smartphone zu schauen, nutzt du diese Zeit, um aufzuschreiben, was dir zu deiner Fragestellung einfällt. Hier lässt du deinen Gedanken freien Lauf und gewinnst so weitere, neue Erkenntnisse aus den Ergebnissen, die dein Unterbewusstsein in der Nacht geschaffen hat.

Der Schach- und Tai-Chi-Weltmeister Josh Waitzkin nutzt diesen Moment direkt nach dem Aufwachen, um das kreative Potenzial seines Gehirns zu aktivieren. In einem Interview mit Tim Ferriss beschreibt er, wie er sich abends vor dem Schlafengehen eine wichtige Frage stellt und seine Gedanken dazu am Morgen aufschreibt.

Doch anstatt wie 80 Prozent der 18- bis 44-Jährigen in den ersten 15 Minuten nach dem Aufwachen das Smartphone zu zücken, begibt sich Waitzkin an einen ruhigen Ort und konzentriert sich auf die Ergebnisse seiner nächtlichen Gedankengänge – er nennt es „crystallized intelligence“. Ganz analog, mit einem Stift und einem einfachen Notizblock, schreibt er mehrere Minuten lang seine Gedanken zu den Erkenntnissen der Nacht auf. Anstatt sich also auf den Input zu konzentrieren, wie es die meisten Menschen tun, wenn sie ihre E-Mails und Benachrichtigungen checken, konzentriert sich Waitzkin auf den Output, um kreative Ideen zu generieren und mehr Klarheit in seine Vorhaben zu bringen.

Reid Hoffmann, der Gründer von LinkedIn, wendet eine ähnliche Technik an. Er schreibt sich abends Probleme auf, über die er im Schlaf nachdenken möchte. Direkt nach dem Aufstehen reserviert sich Hoffmann Zeitblöcke, um diese Probleme zu lösen. Erst danach geht er seinen alltäglichen Aufgaben nach, wie Telefonate führen oder E-Mails bearbeiten. Diese Phase nennt er „tabula rasa“ – einen Zustand, in dem der Geist noch unbelastet und offen für kreative Gedanken ist.

Hoffmann sagt dazu: „Nach dem Aufstehen ist fast das allererste was ich mache, mich hinzusetzen und an dem Problem zu arbeiten, das ich mir am Vortag gestellt habe. Denn zu diesem Zeitpunkt bin ich am frischesten. Ich werde nicht durch Telefonanrufe abgelenkt und nutze diese Zeit, um meine Kreativität für ein bestimmtes Projekt zu maximieren. Normalerweise mache ich das vor dem Duschen. Denn wenn ich danach dusche, denke ich oft noch weiter nach, was mir oft neue Ideen und Lösungen bringt.

Fazit: Mehr Kreativität und bessere Problemlösungen ganz einfach im Schlaf

Wenn du das nächste Mal an einer komplexen Aufgabe scheiterst, versuche nicht, das Problem sofort zu lösen. Anstatt stundenlang über einem Problem zu brüten und sich dabei oft im Kreis zu drehen, ist es besser, das Problem von deinem Unterbewusstsein lösen zu lassen, während du schläfst.

Unser Unterbewusstsein ist ein sehr mächtiges Werkzeug, besonders wenn es darum geht, kreative Lösungen für unsere Herausforderungen zu finden. Es muss nur gezielt aktiviert werden. Also: Schreibe dein Problem auf und nimm es mit ins Bett. Das ist eine einfache, aber sehr wirkungsvolle Technik.

Indem du deinem Unterbewusstsein vor dem Schlafengehen gezielte „Aufträge“ gibst, kannst du Lösungen und neue Ideen finden, die dir in der Hektik des Tages entgangen sind. Diese Methode ist nicht nur effektiver, sondern spart auch Energie und gibt dir die Möglichkeit, komplexe Herausforderungen entspannter anzugehen.

Die beiden in diesem Artikel beschriebenen kleinen, aber effektiven Routinen können dir helfen, komplexe Probleme leichter zu lösen, neue Ideen zu entwickeln oder tiefere Einsichten in deine Projekte zu gewinnen.  Die Ergebnisse zeigen sich oft in Form von plötzlichen Aha-Momenten oder klaren Antworten, die scheinbar aus dem Nichts kommen.

Schlaf ist also weit mehr als nur Erholung – er kann ein mächtiger Verbündeter für deinen kreativen und beruflichen Erfolg sein. Und wer weiß – vielleicht wachst du ja mit der perfekten Lösung auf!

Also: Süße und produktive Träume!

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